Was Sie über „Ammenmärchen“ in der Schwangerschaft wissen sollten

Es gibt besonders in der Schwangerschaft viele Ammenmärchen, auf die man reinfallen kann. Hier werden einige Mythen aufgezählt, die Sie kennen sollten.

Mythen über das Geschlecht des Ungeborenen

Angeblich soll die morgendliche Übelkeit in den ersten drei Monaten die Geburt eines Mädchens verheißen – eindeutig ein Ammenmärchen. Welche Ursache die Übelkeit jedoch wirklich hat, konnten Wissenschaftler und Mediziner bisher nicht eindeutig klären.

Ebenso die Behauptung, dass ein spitzer Bauch einen Jungen ankündigt, ist völlig frei erfunden. Muskulatur, Körperhaltung und –form der Mutter sind ausschlaggebend für die Form des Bauches während einer Schwangerschaft.

Schwangerschaftsstreifen und Stillen

Leider konnte bisher auch nicht bestätigt werden, dass das Eincremen und –ölen des Bauches Schwangerschaftsstreifen verhindert. Vielmehr kommt es hier auf die Veranlagung an. Trotzdem sollte auf die Hautpflege nicht verzichtet werden, denn zumindest kann juckende und spannende Haut verhindert werden.

Der Mythos, dass Stillen schlank macht, entspricht der halben Wahrheit. Es konnte belegt werden, dass dabei enorm viele Kalorien verbraucht werden. Jedoch sollte trotzdem auf die Ernährung geachtet werden – das Stillen ist kein Abnehmwunder und reicht allein nicht um die überschüssigen Kilos verschwinden zu lassen.

Der Mozart-Effekt

Vielleicht haben Sie auch von dem Mozart-Effekt gehört? Angeblich sollen Ungeborene, die klassische Musik „hören“, intelligenter werden. Auch das ist ein Ammenmärchen. Zwar wurde in einer Studie von US-Forschern bei Studenten festgestellt, dass Liebhaber von Mozart intelligenter waren als Studenten, die keine Musik hörten – in Folgestudien konnte das jedoch nicht mehr nachgewiesen werden. Im Mutterleib wird das Hören von Musik außerdem erschwert, denn die Bauchdecke und das Fruchtwasser dämmen Geräusche ab und verfälschen sie sogar – außer sie kommen direkt von der Mutter, also z. B. der Herzschlag.

Es gibt noch weitaus mehr Mythen über die Schwangerschaft und das ungeborene Kind. Deswegen sollte man sich im Zweifelsfall an einen Arzt wenden – er weiß welche Behauptungen wissenschaftliches Fundament besitzen und welche frei erfunden, also Ammenmärchen, sind.